Die Autos erreichen umgerechnet 500-1000 km/h Spitze und je nach Streckenführung 200 bis 500 km/h Rundenschnitt. Bei den Wingcars, der extremsten Form des Slotracings, sogar knapp 3000 km/h, bzw. 2000 km/h Rundenschnitt. Kurze Reaktionszeiten, hohe Präzision und perfektes Timing von Gas und Bremse sind Ziel unseres Trainings.
Auf der Heimbahn mit ihrer sehr kurzen Runde und technisch oft mangelhaft, wird daher aus den hohen Erwartungen sehr leicht Frust, Resignation, Desinteresse.
Wie auf den technisch bestens ausgerüsteten Bahnen im Renncenter ist auch daheim ein Regelnetzteil der erste Schritt zur Verbesserung.
Weil „Autobahnspielen“ aber gemeinhin als Kinderspiel bekannt ist, wird die Realität zumeist unterschätzt. Das Tempo ist wie oben genannt, extrem hoch, die Reaktionszeiten sind dementsprechend kurz und die Auge-Hand-Koordination muß erst gelernt, verbessert und automatisiert werden. Wie kompliziert war für jeden die erste Autofahrstunde und da waren wir vielleicht nur mit 30 km/h unterwegs!
Um aber auch den einmaligen Besuch zu „Karli’s Geburtstag“ spaßig und erfolgreich zu gestalten, ist man in meinem Renncenter bestens aufgehoben. Stromregeltechnik, entsprechende Autos und Betreuung sorgen für Fahrvergnügen. Auch die Augen eines 2jährigen kann man so zum Leuchten bringen, sofern das nicht in Kinderspielplatzgeschrei ausartet.
Was macht einen nun zum Slotracer? (deutsch: Schlitzrennfahrer)
Ist es Autoverliebtheit? Sportlicher Ehrgeiz? Bastlerisches und Gestaltungsinteresse an den eigenen gebauten Autos, ... ? Ist es die Herausforderung und der Spaß am Lernen? Der Umgang in der Gruppe? Der Wettkampf? Wobei ich das Wort WettKAMPF nicht wirklich mag. Auch WettSTREIT und DUELL treffen es noch nicht exakt.
Meine auf Dauer erfolgreichsten Fahrer haben sich immer gematcht. Nicht bekämpfen und fertigmachen war das Ziel, sondern sich spielerisch gegenseitig zu motivieren, zu ziehen, zu helfen. Weil es nämlich unheimlich toll ist, sich zig Runden Rad an Rad zu messen und eigentlich jeder der Fahrer gewinnen könnte. Dabei zu sein, wenn jemand seinen ersten Lauf oder sein erstes ganzes Rennen gewinnt. Wenn sich die anfänglichen 300 Sekunden Rückstand in 3 Sekunden Vorsprung wandeln oder der erste Eintrag in die „Weiße-Weste-Liste“ erfolgt. (Ein ganzes Rennen ohne einen einzigen Ausfall)
Der Großteil meiner Fahrer hat das Hobby Slotracing erst bei mir kennengelernt bzw. perfektioniert. Ich bin stolzer Zeuge großartiger Entwicklungen und beobachte den persönlichen Fortschritt jedes einzelnen, wie aus Anfängern meine besten Schüler und später meine besten Lehrer werden.
Oft werde ich schon beim ersten Besuch nach dem Rundenrekord gefragt. Der ist aber zu diesem Zeitpunkt total unwichtig, weil man es noch gar nicht erfassen kann wie er zustande kommt.
Mehr als 100.000 Trainingsrunden, Umgang mit unterschiedlichsten Autos und Kenntnis ihrer Eigenschaften, das richtige Auto, technisches Verständnis, optimale Bedingungen und die entsprechende Tagesform sind dazu nötig.
Viel wichtiger ist immer der PERSÖNLICHE Rekord mit dem gewählten Auto. Nicht das schnellste Auto macht den besten Fahrer, sondern der Fahrer macht ein Auto erst schnell.
Und so haben wir alle begonnen: mit dem Ziel, ein paar schnelle Runden ohne Ausfall zu fahren. Geduld, Beharrlichkeit und Ehrgeiz für die persönliche Entwicklung, Nervenstärke, Hilfsbereitschaft und Umgang in der Gruppe, und die Achtung des Gegners als Trainings- und Rennpartner haben uns viel weiter gebracht, als wir uns das zu Beginn vorstellen konnten.
Ich würde Sie/Dich gerne zu diesem Weg begrüßen!
Euer Gastgeber und Coach, Erich Koger